Achtung, Wiederholungstäter unterwegs!

11.02.2017


v.l.: Helena Siebert, Dana Coerdt, Joke Bingmann, Maila Rüter,
Annika Burghardt holen den Landesmeister-Titel ans Goethe-Gymnasium
und erturnen die Fahrkarten zum Bundesfinale Berlin.

Nun ja: WiederholungstäterINNEN.
Und nun ja: unterwegs erst im Mai.
Und unterwegs wohin? Nach Berlin!
Die Goethe-Turnerinnen Helena Siebert, Dana Coerdt, Joke Bingmann, Annika Burghardt und Maila Rüter aus Dortmund schafften nach 2016 nun das Double: Erneut gelang mit dem Landesmeistertitel die Qualifikation zum Bundesfinale in Berlin.
Unerwartet souverän verteidigte das Dortmunder Quintett den Titel im benachbarten Rheinland – doch blieb die Stimmung bei der Siegerehrung zunächst noch verhalten.
Erst nach einigen Minuten realisierte das Goethe-Team, welchen Knaller es gerade gelandet hatte. Dann aber brach sich Euphorie Bahn, und der Jubel war groß.
Im Vorfeld hatten die Zeichen nämlich durchaus nicht uneingeschränkt günstig gestanden. Zum einen blieb die Riege, die geschlossen am Leistungsstützpunkt Dortmund trainiert, nicht ganz von der Grippewelle verschont. Zum anderen klappte im Training nicht alles einwandfrei. Und drittens schien nach den Vorkämpfen das St.-Michael-Gymnasium Monschau (Regierungsbezirk Köln) übermächtig. Mit gemischten Gefühlen begegnete man auch den aus der Liga bekannten Wüllener Turnerinnen der Canisiusschule aus Ahaus, sind diese doch immer für Überraschungen gut, wie erst kürzlich der Aufstieg in die dritte Liga zeigte. Und dann stieß man zu allem Überfluss noch auf namhafte Turnerinnen der KTV Bielefeld rund um Jutta Maßmann.
Auch im Wettkampf selbst blieb es spannend bis zur letzten Minute, zumal es die räumlichen Verhältnisse nicht zuließen, die Leistungen des Gegners konsequent mitzuverfolgen.
„Vielleicht war das auch einer der Schlüssel zum Erfolg“, urteilt Stefanie Liening, Trainerin am Stützpunkt Dortmund und Sportlehrerin am Goethe-Gymnasium, „wir wussten einfach, dass wir alles geben mussten und uns keinen Fehler erlauben durften.“ Begann das Team am Schwebebalken noch etwas verhalten, so fühlte es auf der Bodenmatte schon festen Boden unter den Füßen, bevor es dann am Sprung – unter anderem durch die schwierigen und explosiven Sprünge von Annika und Maila – Selbstbewusstsein tankte. Am Barren brillierte Joke mit blitzsauberer Technik; und nach vier weiteren einwandfreien Übungen hieß es nun warten... Währenddessen war die Konkurrenz auch nicht faul: Pia Orthaus (Canisiusschule Ahaus/TV Wüllen) legte am Balken eine Ausnahme-Übung besonderer Güte hin. Mit Helene Herick hatten die Ahausener außerdem eine starke Barrenturnerin im Boot. Friederike Nonte (Bielefeld) begeisterte am Boden nicht nur die Kampfrichter.
Doch im Ganzen warf das Goethe-Quintett (208,4 P.) am Ende über fünf Punkte mehr in die Waagschale als ihre Verfolger aus Monschein (202,65 P.). Platz drei sicherte sich die Canisiusschule aus Ahaus (201,15 P.) vor der Hans-Ehrenberg Schule Bielefeld (193,25 P.) und dem Gymnasium Marien-berg aus Neuss (189,05 P.).
Im Wettkampf II, für den das Landesfinale Endstation ist, erreichten die Turnerinnen aus Borken den zweiten Rang, Siegen und Bielefeld platzierten sich auf Rang vier und fünf. Bei den Jungen schlug sich hier die Vertretung aus Lübbecke mit Julius Dräger, Marvin Möhle, Joel Kröger und Joris Strüber achtbar; schade nur, dass sie in Monschein nur einen Konkurrenten hatten. Die Jungs aus Erwitte (WK III) hingegen ließen Monschau und Bielefeld hinter sich, mussten sich aber Mühlheim geschlagen geben.